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Wer wir sind

AmateurschauspielerInnen unter der Regie von Profis arbeiten zu lassen, mit einem anspruchsvollen und vielfältigen Repertoire auf dem Niveau eines Stadttheaters – das war das Konzept von Harald Molocher, als er 1984 die Neue Bühne Bruck gründete.

Die erste Aufführung – „Mensch Meier“ von Franz Xaver Kroetz – fand noch in der Schulturnhalle statt, doch schrittweise wurde der Traum vom eigenen Theater verwirklicht.

1985 kaufte der Verein die ausrangierten Klappstühle aus dem ehemaligen Kino in der Pucher Straße, der Raum dazu wurde zwei Jahre später gefunden: Ein unscheinbarer Keller mit Guckkastenbühne und Bartresen unterhalb des Pizzaexpress in Neulindach. 1987 wurde das feste Haus mit Dario Fos „Offene Zweierbeziehung“ eröffnet.

"Mirandolina" (1999)

Doch auch außerhalb des Brucker Gewerbegebiets fand die Neue Bühne immer wieder neue Spielorte, vor allem rund um das Kloster Fürstenfeld.

„Urfaust“ und “Mirandolina” wurden in der ehemaligen Kornkammer des Klosters (Haus 13) gezeigt, und zu den Aufführungen von „Macbeth“ und „Penthesilea“ in den Katakomben musste das Publikum bei 30 Grad Außentemperatur Wintermäntel und Decken mitbringen.

Urfaust
"Urfaust" (1996)

Mit der Eröffnung des Veranstaltungsforums Fürstenfeld im Jahr 2001 verließ das Theater den vertrauten Keller und zog an die Oberfläche, in die heutige Spielstätte im Haus 11. 

Als Eröffnungsproduktion wurde – eine Reminiszenz an die Anfänge der Bühne – erneut die „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo ausgewählt. Übrigens bis heute das einzige Stück, das die Neue Bühne zwei Mal inszeniert hat.

Die größeren Räumlichkeiten und die verbesserte technische Ausstattung erlaubten nun auch große Produktionen wie  Brechts „Die Dreigroschenoper“ und Molières „Der eingebildete Kranke“.

"Der eingebildete Kranke" (2001)

In der Saison 2019/2020 übergab Harald Molocher die Neue Bühne Bruck nach 35 Jahren an ein Team aus langjährigen Mitgliedern unter der Leitung von Alexander Schmiedel.

 

In Impro Veritas (2022)

Das Theater blickt inzwischen auf mehr als 170 Inszenierungen zurück und wurde mit vielen Kulturauszeichnungen geehrt, u.a. dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung.

Das Repertoire ist facettenreich und reicht von der Komödie bis zur Tragödie, von szenischen Lesungen bis zu musikalischen Produktionen, von klassischen bis zu zeitgenössischen Werken und von Kinder- zu Erwachsenenstücken.

Seit fast 25 Jahren ist die Improvisationsgruppe „In Impro Veritas“ außerdem fester Bestandteil des Programms.

Die Neue Bühne Bruck ist in all den Jahren ihrem Ursprungskonzept treu geblieben: Amateurtheater unter professionellen Bühnenbedingungen. Das ist eine absolute Seltenheit in Deutschland und bedeutet einen ganzjährigen Spielbetrieb mit 5-6 Stücken pro Saison bei einer Probenzeit von etwa sechs Wochen. Für alle Inszenierungen werden professionelle RegisseurInnen und im Einzelfall auch professionelle SchauspielerInnen engagiert. Das Herz des Theaters bilden jedoch die Amateurinnen und Amateure auf und hinter der Bühne, die für die „Bretter, die die Welt bedeuten“ viel Zeit und Leidenschaft investieren – heute genauso wie vor nunmehr fast 40 Jahren.