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Ödön von Horváth

Der ewige Spießer

eine szenische Lesung

Der Spießer ist bekanntlich ein hypochondrischer Egoist, und so trachtet er danach, sich überall feige anzupassen und jede neue Formulierung der Idee zu verfälschen, indem er sie sich aneignet.

 München, 1929. Der erste Weltkrieg ist noch nicht lange vorbei, die Weltwirtschaftskrise beherrscht den Alltag, und radikale Ideologien breiten sich aus. In satirischen und humorvollen Skizzen zeigt Ödön von Horváth Vertreter eines neuen Spießertums.  Nationalistische Grantler; rücksichtslose Geschäftsmänner; Kleinbürger, die sich irgendwie „durchwurschteln“ und anpassen an eine Welt, in der man sich Menschlichkeit kaum noch leisten kann.

Wie zum Beispiel Alfons Kobler, ein bauernschlauer Autoverkäufer, der sein mehr oder weniger ergaunertes Geld in eine Reise nach Barcelona investiert und  sich dort (fast) eine reiche Frau angelt; Anna Pollinger, eine ehemalige Geliebte Koblers, die unverschuldet in Not gerät und sich, wie man so sagt, „in die Verhältnisse schickt“; der arbeitslose Josef Reithofer, der zwar auch ein „Mistvieh“ ist, aber trotzdem etwas Gutes tun will.

 Der Verfasser wagt natürlich nicht zu hoffen, dass er durch diese Seiten ein gesetzmäßiges Weltgeschehen beeinflussen könnte, jedoch immerhin.

 gelesen von Kerstin Krefft und Alexander Schmiedel

Pressestimmen

Brucker SZ vom 04. Oktober 2020: Wie 2020

Fürstenfeldbrucker Tagblatt vom 08. Oktober 2020: Eine Marathonleistung