Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Furor
Ausgerechnet in der heißen Phase des Wahlkampfes läuft Bürgermeisterkandidat Heiko Braubach ein junger Mann unter Drogeneinfluss vors Auto und wird so schwer verletzt, dass er sein Leben lang an den Rollstuhl gefesselt sein wird. Obwohl Braubach – laut polizeilicher Untersuchung – keine Schuld trifft, bietet er der Mutter des Unfallopfers seine Hilfe und finanzielle Unterstützung an. Nele Siebold zeigt sich erst skeptisch, nimmt aber schließlich dankbar an. Doch plötzlich taucht ihr Neffe Jerome auf und sieht die Stunde seines heiligen Zorns gekommen. Für ihn ist klar, dass Braubach nur aufgekreuzt ist, um zu vermeiden, dass sich die ganze Geschichte im Wahlkampf gegen ihn wenden könnte. Und so wittert Jerome seine Chance, Braubach zu erpressen. Aber da hat er die Rechnung ohne den abgebrühten Politiker gemacht. Es entwickelt sich ein wendungsreicher Schlagabtausch.
Lutz Hübner und Sarah Nemitz gehören zu den erfolgreichsten AutorInnen unserer Zeit. In ihrem neuen Stück finden akute gesellschaftliche Phänomene wie Wutbürgertum, Hate-Speech, „Lügenpresse“, Fake-News und die Macht des gezückten Smartphones ihr Echo.
mit Malte Buhr, Gerhard Jilka und Christina Schmiedel
Regie: Frank Piotraschke
Die nächsten Termine:
Pressestimmen
„Mit jeder Faser verleiht Christina Schmiedel dieser Figur eine Mischung aus Schwäche und Verdruckstheit, Verzweiflung und Empörung. (…) Grandios spielen Gerhard Jilka und Malte Buhr in der Inszenierung von Frank Piotraschke die beiden Kontrahenten. (…) „Furor“ ist nicht das erste Stück aus der Feder des Dramatiker-Paares Lutz Hübner und Sarah Nemitz, das die Neue Bühne zeigt. Zuletzt sorgte „Die Firma dankt“ 2015 für Begeisterung beim Publikum. Dem präzise beobachteten, klugen und wichtigen „Furor“ wünscht man ebenso viel Erfolg – mindestens.“
Ulrike Osman, Fürstenfeldbrucker Tagblatt vom 07.03.2024
„Das Stück entfaltet sich zu einer Momentaufnahme des Hasses, der Politikern wie Journalisten, aber auch „normalen“ Menschen derzeit im Internet entgegen plärrt. Die Schauspieler haben das gut umgesetzt, die Rollen sind glaubwürdig und überzeugend. (…) An einigen Stellen hätte die Dramaturgie klarer sein können, und mehr Mut für neue Visionen und Perspektiven zeigen. Die Revolution wird nicht zu zweit stattfinden, so viel steht fest. Erst recht nicht durch einen erfolglosen Internet-Troll. Lokalpolitiker Braubach hat sich aber, zum großen Amüsement des Publikums, gefreut, endlich mal einen solchen Troll „im echten Leben“ vor sich zu haben.“
Leonie Förderreuther, Brucker SZ vom 13.03.2024